Psychotherapie-Blog

Weil ich es mir wert bin!

Heute wenden wir uns dem Begriff des Wertes zu. Werte sind die Treiber und gleichzeitig die Verhinderer in unserem Leben. Ein Mensch, dessen HauptWERT in der Sicherheit liegt, sei es nun, dass er diese aufgrund einer bedrohlichen, schwierigen Situation zu erlangen versucht oder diese in seinem Leben als stetiges Thema auftaucht, hat zumeist keine Energien, keine Freiräume, andere, persönliche Werte anzustreben. Man kann also sagen, dass der Wert der Sicherheit immer an erster Stelle steht. (Einem Zusammenhang mit Urvertrauen und Grundvertrauen widmen wir uns in einem eigenen Beitrag). Solange es nicht gelingt, die Sicherheitsfrage zu beantworten, ist eine Hinwendung zu anderen Werten unmöglich!

In diesem Zusammenhang ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich ein Bewusstsein für das, was dem Menschen wertvoll ist, nicht unbedingt und automatisch ausbildet. Es ist für manche Personen also gar nicht so einfach und selbstverständlich, auszudrücken, was in ihrem Leben an/zieht. In meiner Methode der Existenzanalyse wird dieses Thema auch unter dem Begriff „das Mögen“ subsummiert. Biografische Einflüsse, wie zB. Ein Elternhaus, das Kinder nicht als eigenständige Lebewesen wahrnimmt, oder schlimmer noch!, Kinder und ihre Bedürfnisse gar nicht sieht, verhindert sehr oft den Zugang zu einem Gefühl des Mögens. Eines von etwas angezogen Werdens, eines sich zu etwas hingezogen Fühlens. Die Ausbildung eines Mögens setzt also das Wahrnehmen von Bedürfnissen voraus, und die Botschaft, dass diese erst einmal wertfrei ge/recht sind. Das Leben von Werten wird hier noch nicht angesprochen. Dieses erfolgt im Idealfall einem Abwägen eigener und fremder Werte und einem unter den gegebenen Umständen tragfähigem Handeln mit innerer Zustimmung.

Die Frage hierzu lautet heute: Wissen Sie genau um Ihr MÖGEN Bescheid? Und sind es tatsächlich IHRE eigenen Werte, denen Sie anhängen, die Sie anstreben?

Raum, Schutz und Halt wünscht Ihnen

Melitta Klauß