Psychotherapie-Blog

Preis und Wert

„ Nicht alles, was einen Preis hat, muss auch einen Wert haben“, so ungefähr singt das Urgestein der österreichischen Dialektszene Wolfgang Ambros zum Thema „Menschbleiben“. Wir fragen hier heute umgekehrt, was mit den Leistungen passiert, die einen großen Wert für den Nächsten, unsere Gesellschaft und das Menschsein haben, aber in der öffentlichen Wahrnehmung nicht einmal einen fiktiven Preis. Was geschieht mit all den Tätigkeiten, die unter die sogenannten „Care-Arbeiten“ fallen? Diese werden überwiegend (nicht nur, aber hauptsächlich; weltweit betrachtet) von Frauen erledigt und schlecht oder gar nicht bezahlt, ja oft nicht einmal in ihrem Ausmaß gesehen, schweigen denn finden sie Eingang in irgendwelche Budgets oder Bruttoinlandsprodukte.

Ein erster Schritt beginnt damit, dass wir dieses Putzen, Kochen, Einkaufen, Pflegen, Kindererziehen, Bettenüberziehen, Jause-Herrichten und all das Große und das Kleine, das zum Wohle unserer Angehörigen und Nächsten getan wird, für uns selbst auch als wirtschaftlichen Faktor, als Geldwert anerkennen.

Auch, wenn jemand etwas gerne macht, heißt das nicht, dass das nicht gerechnet werden soll!

Die Frage zum Thema lautet diesmal: Wie hoch (nur als fiktive Zahl) berechnen Sie die Arbeiten, die Sie täglich für andere leisten? Je nachdem, wie viel Spaß diese machen höher oder niedriger?

Raum, Schutz und Halt wünscht Ihnen

Melitta Klauß