Psychotherapie-Blog

Hilft es nicht, so schadet es!

Hallo, liebe Menschen!

Bua, so kounns ned weidageh, wie schaun deine Hefte aus? Die Schmiererei kaunn kaner lesen. Setz´di gscheit hin, wounnst so weidatuast, da sich i schwarz für di…

„2 Liter Eistee“, das Lied von Voodoo Jürgens, spiegelt etwas wider, das wir schon überwunden glaubten. Der heute 38jährige österreichische Musiker hat das gehört, was meine Generation fast täglich erlebt hat; kein Trost und schlechter Rat der Eltern. Während das Bildungsbürgertum seine Kinder heute zur Selbstoptimierung antreibt, zeigt meine Erfahrung mit jüngeren Klient-innen, dass viele von ihnen noch immer denselben zerstörerischen Manipulationen Erwachsener ausgesetzt sind.

Die Erziehenden projiezieren ihre eigenen Ängste auf ihre Kinder, ohne dabei auf die eigentlichen Bedürfnisse der Heranwachsenden Rücksicht zu nehmen. „Ich habe es dir ja gleich gesagt“, ein Trumpf, der auch gegenwärtig immer wieder gerne ausgespielt wird. Mindert er das Leid der Kinder? Nein, er bringt auch noch ein Schuldgefühl ins Spiel – zusätzlich das Gefühl, ES verdient zu haben, denn „wer nicht hören will, muss fühlen!“. „Ich meine es ja nur gut mit dir!“ – setzt dem ganzen Treiben noch die Krone auf, nimmt er dem Kind und Heranwachsenden jeden Raum. Vielleicht hat es sich noch nicht herumgesprochen, aber Erfahrung ist nicht vererbbar!

Und ganz nebenbei gesagt: Der Mensch hat auch ein Recht auf sein Unglück!

Was meinen Sie dazu? Kennen Sie die genannten oder ähnliche Aussagen? Verwenden Sie solche am Ende sogar selbst?

Raum, Schutz und Halt wünscht Ihnen

Melitta Klauß