Psychotherapie-Blog

Die Macht der Gewohnheit

Hallo, liebe Menschen!

Heute beschäftigen wir uns mit dem Phänomen, dass sich bei Erreichen eines Zieles nicht automatisch immer ein nachhaltiges Glücksgefühl einstellt. Je länger der Weg ist, desto leichter gewöhnt sich der Mensch ans Reisen. Ankommen bedeutet auch Verlust; den Verlust an Möglichkeiten. „Ich habe mich auf ein Ergebnis/Ziel festgelegt.“ So paradox es klingt: Während der Reise hat die Person die Sicherheit des unterwegs Seins (auch, wenn diese von vielen Hürden geprägt sein mag), nach der Ankunft stellt sich mit dem Ende von etwas wieder eine Unsicherheit ein. Was folgt als nächstes?

Meiner Meinung nach ist die Sicherheit, oder, was der Einzelne dafür hält, eines der wichtigsten Güter. Der Mensch entscheidet sich nicht automatisch für das, was ihm gut tut. Er hält auch an für ihn negativen Umständen fest, einfach weil das Bekannte, das Gewohnte mehr Sicherheit bietet als das Unbekannte, Ungewohnte. Das gilt für miese Arbeitsplätze und toxische Beziehungen genauso wie für vieles andere.

Gewohnheiten sind etwas Praktisches, dort wo sie uns entlasten, damit wir nicht unentwegt Entscheidungen treffen müssen. Sie können aber auch fesseln und damit der Keim eines unglücklichen Lebens werden.

Mein Tipp also: Nehmen Sie manchmal einen anderen Weg als den gewohnten, und beobachten Sie, wie es Ihnen dabei geht.

Und die unvermeidliche Frage am Ende: Wo halten Sie an Gewohnheiten fest, obwohl Sie spüren/wissen, dass diese sich negativ auf Ihr Befinden auswirken oder Sie sogar unglücklich machen?

Raum, Schutz und Halt wünscht Ihnen

Melitta Klauß