Psychotherapie-Blog

Vom Wünschen zum Wollen

Hallo, liebe Menschen!

Heute gehen wir der Frage nach, was den Unterschied zwischen Wünschen und Wollen ausmacht, und wie aus einem Wunsch möglicherweise Realität wird.

Betrachten wir das Wünschen, so ist es losgelöst von der Person, wenig greifbar, und es scheint, als brauchte es jemanden (die gute Fee?) oder etwas (Glück, Schicksal?), um das Gewünschte wahr werden zu lassen. Das Wollen hingegen in gebunden an die Person, ICH bin diese Person, die will, den Willen besitzt, eine Vorstellung, ein Ziel, in die Realität zu bringen. Die erste Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist: „Wie stark zieht nun dieser Wunsch, damit er zum Ziel werden kann?“ Und immer wieder die Frage nach dem Wert (dahinter). „Will ich ES wirklich?“. Denn manchmal gefällt uns einfach die Vorstellung von ETWAS.

Ich persönlich habe festgestellt, dass Jeder Satz, der mit EIGENTLICH beginnt, getrost verworfen werden kann, da er dem Formenkreis des Wünschens angehört. Er erzeugt lediglich inneren Druck und führt meistens ins Leere.

In der Existenzanalyse gibt es den Begriff der Willensstärkungsmethode (kurz WSM), sie umfasst die fünf Schritte der Grundarbeit, Problemarbeit, Verinnerlichung, Sinnhaftigkeit und Festigung des Willens. Sollten Sie Interesse an diesem Thema haben, sprechen Sie mich gerne darauf an!

Dass der Wille ein aktiver Akt der Person ist, hat allerdings die Konsequenz, dass niemand etwas für jemanden anderen wollen kann! Ich kann nicht wollen, dass du glücklich bist, ich kann es mir/dir nur wünschen. Die Tragik des Ausmaßes zeigt sich in der gegenwärtigen politischen Situation. Wir meisten Menschen wollten Frieden, wir scheitern daran, dass EINER (es sind allerdings sicher mehrere!) diesen nicht will. Und so bleibt es beim WUNSCH, der Krieg möge baldigst beendet werden. Unser WILLE in dieser schwierigen Zeit kann z.B. bedeuten, dort zu helfen, wo es möglich ist, zusammen zu stehen und die Hoffnung nicht aufzugeben!

Mein abschließender Rat bezieht sich auf das weiter oben Geschriebene. Beobachte Sie, wie oft Sie einen Satz mit EIGENTLICH beginnen. Formulieren Sie den Satz neu, und beginnen Sie ihn OHNE  EIGENTLICH!

Raum, Schutz und Halt WÜNSCHT Ihnen

Melitta Klauß